iPad 3: Ist das Display wirklich so gut?

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Viele fragen sich dieser Tage zurecht, ob die Anschaffung eines iPad 3 alleine aufgrund der massiv erhöhten Bildschirmauflösung lohnt. Oftmals wird in der Technikbranche mit absurden Technikspezifikationen geworben. Bestes Beispiel ist der Megapixelwahn bei Digitalkameras. Je höher die Megapixelanzahl, desto besser das Bild, richtig? Nein, nicht unbedingt! Oftmals ist, bedingt durch die physikalische Sensorgröße, genau das Gegenteil der Fall. Beim neuen iPad könnte man ohne Weiteres auch auf die Idee kommen, dass die Pixel-Vervierfachung des Displays von knapp 0,7 auf stattliche 3,1 Megapixel – wie im Falle der Digitalkamera – nur ein Marketinggag ist. Gängige PC-Monitore im 24 Zoll Bereich und HD-Fernseher mit 60 Zoll haben ja schließlich auch nur ca. 2 Megapixel (Full-HD) und damit ein gutes Stück weniger als das neue iPad. Weshalb hat Apple dem neuen iPad eine noch höhere Auflösung beschwert?

Um es vorab auf den Punkt zu bringen: Das Display des neuen iPad ist der Wahnsinn! Texte und hochauflösende Multimediadateien sind gestochen scharf. Nach fünf Minuten am iPad 3 kommt der Wechsel zurück zum iPad 2 einem Wechsel vom Full-HD-Fernseher zum Röhrenfernseher gleich.

Qualitätsunterschied

Viele Internetseiten versuchen sich an einem direkten Vergleich, um die Qualität von altem und neuen iPad zu vergleichen. Oftmals wird der Bildschirm mit Kameras abgelichtet, die den enormen Qualitätssprung entweder nicht erfassen können, oder aber die Displayauflösung des Lesers ist einfach zu gering. Das ist dann etwa so wie bei 3D-Demos, die auf 2D-Monitoren wiedergegeben werden: “Wie sie sehen, sehen sie nix.” . Aus diesem Grund gehe ich einen anderen Weg. Nachfolgend werden verschiedene Bildausschnitte des iPad 3 sowie iPad 2 gezeigt, welche über die sehr nützliche Screenshot-Funktion von iOS aufgenommen wurden. In den daraus entstandenen Bildern bleibt die gesamte Detailvielfalt erhalten. Im Anschluss wurden die Bilder vergrößert und ein identischer Bildausschnitt gezogen, welche nachfolgend dargestellt werden. Also einfach mit der Mouse über die Bilder fahren, um vom iPad 3 iPad 2 Screenshot zu wechseln.

Unterschied bei Text

iPad 3 Schrift mit 2-Fach-Zoom (mit der Maus über das Bild fahren, um mit der iPad 2 Variante zu vergleichen)

Unterschied bei Videos

Bildausschnitt des iPad 3 mit zweifacher Vergrößerung beim Abspielen eines 1080p Videos (Full-HD bei 8Mbps)

iPad 3 Film mit 2-Fach-Zoom (mit der Maus über das Bild fahren, um mit der iPad 2 Variante zu vergleichen)

Unterschied auf dem Homescreen

iPad 3 iPhoto-Icon mit 2-Fach-Zoom (mit der Maus über das Bild fahren, um mit der iPad 2 Variante zu vergleichen)

Unterschied auf einer Internetseite

iPad 3 Internetseite (mit der Maus über das Bild fahren, um mit der iPad 2 Variante zu vergleichen)

Evolution oder Revolution

Ich denke die Beispielbilder sprechen für sich. Am eindrucksvollsten ist wohl das iPhoto-App-Icon, obgleich die anderen Beispiele ebenfalls gut demonstrieren, wie hoch Apple hier die Messlatte für allen anderen Nachbauer Hersteller gesetzt hat. Das Retina-Display kann gestochen scharfe Texte sowie Fotos und Videos anzeigen bzw. ohne Qualitätsverlust wiedergeben. Am letzten Beispiel der Internetseite ist dabei jedoch gut zu erkennen, dass sowohl die Grafik “meinTechBlog”, als auch die Überschrift “Automation: Lichtst” nicht so scharf sind, wie sie eigentlich sein könnten. Das liegt daran, dass diese Texte als Bilddateien formatiert sind und nicht als Vektor-Grafiken ausgegeben werden. Ist die Auflösung eines Bildes aber geringer als die 264 dpi-Auflösung des iPad 3, geht der Vorteil des hochauflösenden Displays verloren. Der Content muss also zum Display passen bzgl. dafür aufbereitet sein, ansonsten schwindet der Zugewinn.

Aus meinem täglichen Leben

Das iPad 3-Display ist für mich mit seinen 2048×1536 Pixeln eine wahre Offenbarung. Seit dem iPhone 4, welches als erstes Smartphone ein Retina-Display mit hoher Auflösung lieferte, kam mir das iPad 1- und iPad 2-Display mit seinen 1024×768 Pixeln immer sehr unscharf vor, gerade beim Lesen von Texten. So blieb es eher in der Ecke liegen und das iPhone war die erste Wahl, um per Google Reader abonnierte Newsfeeds zu checken. Das wird sich jetzt dank des ebenfalls hochauflösenden Displays des iPad 3 ändern, vorausgesetzt es ist zur Hand. Bei Filmen und Serien ist der Qualitätszugewinn geringer als bei Texten. Hier hatte ich ohnehin noch nie das Gefühl, dass Inhalte auf dem iPad unscharf sind. Oftmals ist die Bildqualität des vorhandenen Videomaterials nicht HD bzw. Full-HD (1080p), so dass die Vorzüge des iPad 3 hier – zumindest derzeit – nicht voll ausgeschöpft werden können.

Noch ein abschließendes Wort zu den Displayspezifikationen des neuen iPads (Apple-Store Link). Wer denkt, Full HD (1920×1080 Pixel) hätte es doch auch getan, vergisst eines. Apple hat sich bewusst für eine Verdopplung der Auflösung (Vervierfachung der Pixelanzahl) auf 2048×1536 Pixel entschieden. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass bereits vorhandene Inhalte mit geringer Auflösung einfach um den Faktor zwei vergößert dargestellt werden können. Die Qualität wird dadurch zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter. Bei einer ungeraden Erhöhung der Pixelanzahl (z.B. 1,84) hätte es der Grafikchip wesentlich schwieriger Inhalte ohne Qualitätsverlust hochzuskalieren, hässliche Treppenstufeneffekte wären an der Tagesordnung (Wiki-Artikel zu Skalierung – Upscaling).

Insgesamt ist der Qualitätszugewinn fantastisch und katapultiert das iPad in eine ganz neue Liga. Wer spätestens bei einem Hands-On keinen Qualitätsunterschied zum Vorgängermodell feststellt, sollte schnellstens einen Optiker aufsuchen!

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1 Kommentar
  1. Full ack.
    Das Display des iPad 3 ist wirklich beeindruckend.
    Ich empfehle, auch Fotos von einer DSLR mal anzuschauen, die springen richtig ins Auge.

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