Smart Home mit Loxone

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Auf dem Smart-Home-Markt tummeln sich mittlerweile viele Anbieter, die durch verschiedenste Alleinstellungsmerkmale, wie einer besonders einfachen Einrichtung und Bedienung, neue Kunden gewinnen möchten. Der Funktionsumfang ist dabei aber oftmals stark eingeschränkt, gerade dann, wenn es darum geht, sowohl Komfort-, Sicherheits- als auch Energiesparaspekte zu adressieren. Ein Anbieter, der schon seit einigen Jahren auf dem Markt mitmischt und den Anspruch hat, alle Aspekte in einer Oberfläche abzudecken, ist Loxone. Was es mit dem Loxone-System auf sich hat und welches Konzept dahinter steckt, wird nachfolgend erläutert.

Vorab: Hier der Loxone Onlineshop meines Vertrauens, sofern ihr “akuten” Bedarf habt: smarthirsch.de (Affiliate-Link)

Loxone Miniserver: Integration verschiedener Smart Home-Standards

Das Konzept hinter Loxone ist relativ einfach erklärt. Wie bei vielen anderen Lösungen auch, übernimmt ein zentraler Baustein, in diesem Fall der Loxone Miniserver (Affiliate-Link), die Verknüpfung aller angeschlossenen Sensoren und Aktoren und ist damit das zentrale Schaltelement. Im Fall von Loxone wird der Miniserver aber nicht irgendwo auf dem Sideboard nebem dem Router platziert, sondern direkt im zentralen Hausverteiler auf der Hutschiene. Das Besondere an Loxone ist zudem die zugrundeliegende Philosophie, ein offenes System zu realisieren, welches zwar einen eigenen Standard mitbringt, grundsätzlich aber auch einfach mit anderen gängigen Smart Home-Standards ergänzt werden kann, um an die Loxone-Zentrale angebunden und unter einem Dach zusammengeführt werden zu können.

Schnittstellen, so weit das Auge reicht

Loxone Demo CaseDer Miniserver hält dabei bereits selbst mehrere Anschlüsse bereit. Es sind eine Reihe digitaler und analoger Ein- sowie Ausgänge vorhanden, um bspw. Temperatursensoren oder Verbraucher wie Lampen direkt kabelgebunden anzuschließen. Das setzt jedoch eine entsprechende Elektroverkabelung (am besten sternförmig) voraus, um alle anzubindenen Gerätschaften auch ansteuern zu können. Für nachträgliche Installationen sind diese direkt verfügbaren Ein- und Ausgänge deshalb natürlich eher ungeeignet.

Darüber hinaus bietet der knapp 500€ teure Miniserver (Affiliate-Link) standardmäßig eine KNX-Schnitsttelle. Dadurch lassen sich bspw. auch bestehende KNX-Installationen erweitern bzw. an das Loxone-System anbinden, wodurch eine ganze Reihe netter Funktionen ermöglicht werden. Ganz nebenbei kann die KNX-Schnittstelle des Miniservers auch als KNX-Gateway in der ETS4-Konfigurationssoftware genutzt werden, um KNX-Komponenten nicht nur direkt steuern und Befehle vom KNX-Bus abgreifen zu können, sondern eben auch deren Programmierung vorzunehmen. Entsprechende KNX-Gateways kosten dabei alleine normalerweise schon um die 150€ (mehr Infos zu KNX-Gateways im Artikel KNX/EIB-Gateway in FHEM einbinden). Die integrierte KNX-Schnittstelle hat aber auch einige Einschränkungen, so dass bspw. Jalousieaktoren teilweise nicht voll unterstützt werden können. Für nähere Details sei an dieser Stelle auf den Loxone Community Forumsthread KNX-Unterstützung Loxone in Zukunft verwiesen.

Loxone ExtensionsDas Loxone-Konzept sieht sich dabei insgesamt als eine Art Sammelpunkt, welcher viele verschiedene Systemarchitekturen und Smart Home-Standards vereint. Zu diesem Zweck bietet Loxone verschiedene Erweiterungen, auch Extensions genannt, an. So ermöglicht bspw. die 1-Wire-Extension (Affiliate-Link) die Anbindung entsprechender kabelgebundener Sensoren (z.B. Temperatur, Feuchtigkeit), die teilweise besonders günstig sind (z.B. 10 Stück DS18B20 Digitale Temperaturfühler (Affiliate-Link) für unter 10 Eur) und gemeinsam an einer einzigen Extension betrieben werden können. Die offiziell unterstützten 1-Wire-Komponenten sind dabei hier einsehbar. Daneben gibt es die DMX-Extension (Affiliate-Link), welche den verbreiteten Standard für Lichttechnik mitbringt, um bspw. entsprechende LED-Stripes anbinden zu können.

Die Liste unterstützter Standards durch entsprechende Extensions (RS232, RS485, Modbus, etc.) deckt bereits jetzt sehr viele Lösungen ab, künftig wird die Anzahl sicher noch weiter steigen. Eine Liste aller Extensions ist im Loxone Smart Home Shop einsehbar. Dabei ist auch zu hoffen, dass bisher noch nicht unterstützte KNX- oder 1-Wire-Komponenten (Details folgen) künftig über Softwareupdates der Loxone-Software auch unterstützt werden können.

Funkbasierte Anbindung weiterer Komponenten

Loxone Air Base Smart SocketGerade für Nachrüster spannend ist weiterhin die Loxone Air Base Extension (Affiliate-Link), an welcher die Smart Socket Air (Affiliate-Link), ein steuerbarer Zwischenstecker mit integriertem Energieverbrauchs- und Temperatursensor auf Funkbasis, betrieben werden kann. Dabei ist das funkgebundene Angebot mit der Smart Socket Air derzeitig noch eher überschaubar, künftig sollten hier aber sicherlich noch weitere Produkte hinzukommen.

Es können aber auch alternative Funkstandards eingebunden werden. So bietet die EnOcean-Extension (Affiliate-Link) eine entsprechende Möglichkeit zur Anbindung von Funksensoren und -aktoren auf EnOcean-Basis, einem weit verbreiteten Standard im Smart Home-Markt.

Multimediasteuerung

Loxone LED-StripeZusätzlich bietet das Loxone-System weitere Integrationsmöglichkeiten, um bspw. Dreambox, AV-Receiver, Webcam, Sprechanlage oder einen Musikserver anzubinden. Die zugegebenermaßen nicht ganz günstige Mobotix Sprechanlage T25 (Affiliate-Link) mit Kamera, Mikrofon, Lautsprecher und Klingelknopf lässt sich dabei bspw. komplett in die Loxone-Config integrieren und in der Smartphone- und Tablet-App nutzen.

Spannend ist auch der Loxone Music Server auf Basis von CasaTunes, welcher iTunes anzapft und dortige Inhalte auch über die Loxone-App zugänglich macht, um Multiroom-Audio im ganzen Haus zu realisieren (inkl. Airplay-Funktion).

Hardware des Loxone Miniservers

Loxone HaustuerAlle Informationen und Datenströme laufen dabei im Loxone Miniserver (Affiliate-Link) zusammen. Er ermöglicht über die Software LoxoneConfig ein entsprechendes Anlernen und die Programmierung bzw. Verknüpfung aller kabel- und funkgebundenen Aktoren sowie Sensoren und stellt damit das Gehirn des Smart Home dar. Da Soft- und Hardware von Loxone stammen und aufeinander abgestimmt sind, kommt der mit 400 MHz auf dem Papier eher betagte Miniserver mit bis zu 30 Extensions und einer umfangreichen Programmierung zurecht, wobei die Programmlogik standardmäßig zwischen 100 und 200 Mal in der Sekunde abgearbeitet werden kann (Vom ausgeschalteten Zustand bootet der Miniserver übrigens in weniger als zehn Sekunden). Das bedeutet, dass schnelle Reaktionszeiten auch bei einer umfangreichen Konfiguration möglich sind. Bei meinen ersten Tests war ich sehr positiv überrrascht, wie perfomant das System, vor allem auch über die iPhone-App, Schaltbefehle vollkommen verzögerungsfrei umsetzen konnte.

Aus meinem täglichen Leben

Loxone iPhone-AppBisher hatte ich vornehmlich FHEM und überwiegend funkgebundene Komponenten eingesetzt. Gestört hat mich dabei jedoch, dass die Anbindung und Konfiguration gerade von neuen Komponenten und deren Konfiguration manchmal ein Glücksspiel darstellt und/oder viel Zeit in Anspruch nimmt, um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. FHEM ist eben eine Open Source-Software und entsprechend kann es mit etwas mehr Aufwand verbunden sein, um die Lösung zum Laufen zu bringen, die dann auch dauerhaft stabil läuft.

Loxone stellt für mich in diesem Zusammenhang die logische Weiterentwicklung durch einen kommerziellen Anbieter dar, der es verstanden hat, dass eine gute Smart Home-Lösung durch Schnittstellen offen gestaltet sein muss und dabei bereits verschiedene gängige Smart Home-Standards über entsprechende Extensions unterstützt. Hinzu kommt, dass die Konfiguration über die LoxoneConfig-Software mit grafischen Bausteinen realisiert ist und viele Programmlogiken bereits als fertige Softwarebausteine hinterlegt sind, die modular verknüpft und kopiert werden können. So lassen sich schnell und übersichtlich umfangreiche Programmlogiken realisieren und skalierbar erweitern. Ein Beispiel wäre hier die automatische Beschattung auf Basis aktueller Wetterdaten, Helligkeitswerte, Anwesenheiten sowie gemessener Außen- und Innentemperaturen, die über einen zentralen Programmbaustein konfiguriert werden kann.

LoxoneConfigGerade diese Übersichtlichkeit und Einfachheit habe ich gerade bei FHEM bisher meist vermisst. Hier “frickelt” man in der fhem.cfg direkt im Programmcode herum, bei dem man durch alle denkbaren Freiheiten und fehlende Konsistenzprüfungen auch schnell das gesamte System schießen kann. FHEM möchte ich aber auch weiterhin nutzen, dann aber eher als Mittelsmann zwischen Loxone und weiteren Komponenten, die bereits in FHEM, aber noch nicht direkt in Loxone eingebunden werden können.

Insgesamt scheint mir Loxone bereits ein sehr ausgereiftes Produkt zu sein, welches ich wegen seiner technologischen Offenheit und Kombinationsmöglichkeit mit anderen Smart Home-Standards auf jeden Fall noch näher unter die Lupe nehmen werde.

12 Kommentare
  1. Ich finde du solltest auch auf die Schwächen des Systems hinweisen:

    z.B. werden über 1-Wire nicht alle möglichen Komponenten unterstützt – genauso ist es bei der KNX-Extension.

    Die Zukunftstragfähigkeit bzw. Kontinuität muss man aufgrund des einzigen Anbieters ebenfalls in Frage stellen.

    Die Medaille hat eben immer zwei Seiten…

    1. Hi Frank,
      danke für deinen Hinweis. Ich bin bei meiner Umsetzung mit Loxone aktuell noch ganz am Anfang, so dass mir solche Schwächen einfach noch nicht bewusst sind. Hast du evtl. einen Link parat, welche Komponenten bspw. aktuell noch nicht unterstützt werden oder weiterführende Infos zu diesem Thema? (Ich habe einen entsprechenden Hinweis jedenfalls schon mal im Blogpost hinzugefügt.)
      Grüße
      Jörg

    2. Servus!

      Der Artikel ist schon sehr informativ – aber wir können ihn gemeinsam noch besser machen! 🙂

      Loxone veröffentlich in der Dokumentation die unterstützten Geräte:

      http://www.loxone.com/dede/service/dokumentation/extensions/1-wire.html#Unterstuetze-Geraete

      Bei anderen Komponenten kann man sich nicht blind drauf verlassen, dass diese auch funktionieren.

      Ein guter Ort für weitere Informationen ist das durchaus empfehlenswerte Loxone-Forum.

      Cheers!
      Frank

    3. Hi Frank,
      danke für den Link der offiziell unterstützten 1-Wire-Komponenten! Ich habe ihn in den Blogpost aufgenommen. Entsprechende Infos, welche KNX-Komponenten unterstützt werden, gibt es in dieser Form nicht, oder?
      Grüße
      Jörg

    4. Servus!

      Eine abschließende Liste mit den unterstützten KNX-Geräten kenne ich leider auch nicht. Bei der Masse der Geräte wäre das auch schwierig – glaube ich.

      Ich Forum wird das Thema aber rege diskutiert:
      http://forum.loxone.com/dede/eib-knx-schnittstelle/4215-knx-unterstazung-loxone-zukunft.html

      Grundsätzlich ist es wichtig die Leute darauf hinzuweisen, dass es Einschränkungen in dieser Richtung gibt.

      Cheers!

  2. Hallo Jörg,

    ich wurde ursprünglich auf dein Blog wegen der FHEM-Software aufmerksam und habe erst kürzlich gesehen, dass du nun auch Loxone parallel einsetzt. Ich gehe einmal davon aus, dass du FHEM insbesondere mit Funktechnik (Homematic) zuvor genutzt hattest. Gibt es ausser der einfacheren Bedienung/Programmierung und Visualisierung noch weitere Gründe für dich, den Wechsel durchzuführen? Die Komponenten selbst sind im Vergleich bei Loxone um einiges teurer, teilweise kosten die Aktoren das 3fache im Vergleich zu Homematic. Nutzt du bei Loxone die kabelgebundene Variante mit dem Miniserver im Schaltkasten? Oder hast du Loxone Air bzw. eine Extension (z.B. Enocean) im Einsatz?

    Ich habe derzeit nur eine handvoll aktive Komponenten und experimentiere noch, allerdings möchte ich nach dem endgültigen Ausbau nach einigen Jahren auch nicht wieder alles austauschen müssen aufgrund einer möglichen Fehlentscheidung 🙂 Zur Zeit sehe ich aber leider keine praktikable Lösung am Markt, um ein bereits fertiges Haus nachzurüsten (ausser eben per Funk).

    1. Hi Michael,
      Loxone ist für mich aktuell die beste Lösung am Markt. Ähnlich wie FHEM, nur um Einiges einfacher konfigurier- und wartbar bei komplexen Konfigurationen. Außerdem ist die mobile Loxone-App super sexy und besser als alles, was ich bisher testen konnte. Die vorhandenen Schwächen bzw. fehlende Kompatibilität (vorallem bei Funkstandards) lassen sich dabei perfekt mit einem am Loxone-Server per http-Schnittstelle angebundenem FHEM-Server kompensieren. Ich komme selbst aus dem HomeMatic-Lager, richtig. Werde jetzt aber nach meinem bevorstehenden Umzug vermehrt auf Loxone setzen, aber weiterhin alles Mögliche parallel einsetzen (funk- und kabelgebunden) und auf Herz und Nieren prüfen, bis irgendwann mal das Eigenheim ansteht. Dann möchte ich beim Neubau so viel wie möglich kabelgebunden umsetzen, sei es OneWire, KNX oder DMX. Dann ebenfalls alles per Loxone gesteuert. Die Loxone Air-Extension habe ich auch schon mit dem Miniserver im Einsatz, funktioniert echt super. Habe mir auch erst die neue Air-Remote geholt, konnte sie aber leider noch nicht testen. Loxone ist jetzt auch verstärkt dabei kabellose Produkte zu entwickeln, um ein vernünftiges Nachrüsten zu ermöglichen. Es gibt noch nicht sooo viel, das Angebot wächst aber stetig. Aus meiner Sicht aktuell die komfortabelste und zukunftssicherste Lösung zu einem vertretbaren Preis.
      Grüße
      Jörg

  3. An alle KNX-Experten, die mir evtl. bei der Lösung eines Problems helfen können. Mein ganzes Haus ist auf KNX-Basis von Berker mit smarthome (BIOS) ausgerichtet. Es funktioniert alles eigentlich super wäre da nicht die integrierte Türsprechanlage mit Fingerprinter von Gira. Die Sprechanlage ist in die TK-Anlage integriert, so dass von jedem Telefon des Hauses die Haussprechanlage aufgerufen und die Türe geöffnet werden kann. Theoretisch hört sich dies auch sehr gut an aber in der Praxis verursacht die sehr lange Reaktionszeit Probleme. Wenn jemand an der Türe läutet, dann dauert es 11 Sekunden bis das Telefon läutet und auf dem Display Tür erscheint. Selbst wenn ich schnell am Telefon bin dann verehen doch ein paar Sekunden um die Sprechanlage einzuschalten. Meist ist dann aber bereits niemand mehr an der Tür und von der Post seh ich meist nur die Rücklichter. Der Vertreter von Gira konnte mir auch keine Lösung aufzeigen. Ich bin bereits soweit die gesamte Türsprechanlage rauszuwerfen oder hat von Euch jemand eine Lösung?
    Grüße
    Gerhard

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