Operation Hausspeicher – 100kWh mit neuem 18s-Batteriepackdesign

Loxone im Einsatz? Dann schau dir unseren LoxKurs an und profitiere von unserem Wissen!

Alter Schwede… Nach gefühlt unendlichen Wochen des Zusammenschraubens, -crimpens, und -lötens ist der neue Hausspeicher mit den frisch gelieferten 108 Stück 280Ah EVE-Zellen (hier vorgestellt), gruppiert in sechs 18s-Packs, nun endlich einsatzbereit. Ich bin mit dem Ergebnis des insgesamt knapp 100kWh fassenden Batteriespeichers und auch dem ersten Entladetest über die drei Multiplus 10000 mit über 20kW super zufrieden und die zwischenzeitlichen „Qualen“ sind mittlerweile fast schon wieder vergessen. Zeit also an dieser Stelle das Ergebnis zu präsentieren und das neue 18s-Packdesign vorzustellen…

Nachfolgend möchte ich erstmal das fertige Ergebnis zeigen, damit man sieht, dass es auch „funktioniert“ wie gedacht. Zu den einzelnen Themenbereichen werden dann voraussichtlich weitere Blogposts folgen, an dieser Stelle aber erstmal nur ein kurzer Ein- bzw. Überblick.

Wer vorab Fragen dazu hat: Gerne her damit per Kommentar! Und bitte keine Mails senden…

Das fertige ESS-System in Bildern

So sieht das fertige und „platzoptimierte“ ESS-System jetzt aus:

Es besteht aus insgesamt drei Multiplus 10000 und sechs 18s-DIY-Batteriepacks, die platzsparend neben- und übereinander gestapelt sind (anders hätte der Platz im kleinen Technikraum niemals ausgereicht):

Jedes Batteriepack beinhaltet 18 Stück EVE Zellen mit 280Ah, was einer Kapazität von knapp über 16kWh/Pack entspricht. Real schaffen die neuen Zellen aktuell sogar (noch) knapp 290Ah, was in Summe ziemlich genau 100kWh ergibt.

Angeordnet sind die insgesamt 18 Zellen in einem Batteriepack in zwei benachbarten Reihen:

Warum ich von 16s auf 18s „upgegradet“ habe, habe ich ja bereits per Kommentar hier und hier erklärt.

Hier nochmal die Kurzfassung:

Vorteile 18s:

  • pro Pack 12,5% mehr Speicherkapazität
  • 12,5% höhere Systemspannung -> theoretisch 12,5% mehr Leistung bei gleicher max. Stromstärke
  • Gehäuse muss nur knapp 8cm länger sein als bei 16s, alle anderen Komponenten können 1:1 genutzt werden
  • dadurch leicht gesunkene Kosten pro nutzbarer Gesamtkapazität

Nachteile 18s:

  • Pack wird knapp 10,5kg schwerer, bei stationärem Einsatz aber meist egal und man muss auch bereits einen 16s-Pack mit 280Ah-Zellen zu zweit tragen.

An sich kein wirklicher „Gamechanger“ aber für mich schlicht der logische Schritt, wenn man eh die Möglichkeit hat sein System von Grund auf neu aufzubauen. BTW: Ich war mit meiner bisherigen Lösung übrigens 0,0 unzufrieden, aber Ralf (mein EEG-Profi) war heiss auf meine bisherige Anlage und so konnte ich nochmal alles neu denken und konstruieren.

Alle Produktlinks findet ihr übrigens im zentral gepflegten Blogpost: Operation Hausspeicher – Stückliste und Bezugsquellen immer aktuelle Links

Zusätzlich ist in jedem Batteriepack vor der Mittelplatte ein JBD-BMS mit RS485-USB-Adapter und neu „aufgezogenen“ 70mm2 Leitungen verbaut, um im Gesamtsystem einen einheitlichen Kabelquerschnitt zu bekommen:

…und an der Rückseite der Vorderplatte noch ein NEEY-Balancer:

Alle Komponenten werden stromtechnisch über diesen NEEY-Adapter (Aliexpress-Link) zusammengeführt, an dem jetzt alle Zellen, BMS und NEEY angeschlossen sind:

Das Coole an dem NEEY-Adapter ist, dass man innen sogar noch eine weitere „Leiste“ zur Verfügung hat und von außen zusätzlich noch alle Anschlusspunkte per passendem Adapter „abgreifen“ kann, um bspw. einen zweiten NEEY anzuschließen (ob das sinnvoll ist oder nicht wird auch noch behandelt) oder eben den internen NEEY wegzulassen und nur punktuell alle paar Monate einen NEEY extern anzukoppeln zwecks erneutem Topbalancing.

Alle sechs JBD-BMS hängen – konzeptionell wie bisher auch – per RS485-USB-Adapter am Venus-OS-Device, in meinem Fall ein Raspberry Pi 3 mit jetzt neu dazugekommenem Display (Affiliate-Link) im passendem Gehäuse (Affiliate-Link).

Und so sieht dann alles fertig – nach unzähligen Stunden des Zusammenbaus – verkabelt aus (Details dazu in einem späteren Blogpost):

Softwareseitig kümmert sich die Erweiterung dbus-serial-battery (Github-Link) darum, dass alle BMS in Venus-OS erkannt und angezeigt werden. Neu hinzugekommen ist nun die zusätzliche Erweiterung dbus-aggregate-batteries (Github-Link) von Anton Labanc, mit dem ich mich bereits mehrfach persönlich ausgetauscht habe. Tausend Dank an dieser Stelle für deine geniale Erweiterung Anton! Hier noch der Hinweis dazu: Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für sein kostenfrei zur Verfügung gestelltes Tool, aber das sollte eigentlich klar sein bei Open-Source-Software.

Diese von mir lange Zeit ersehnte Erweiterung kümmert sich nun – wie der Name vermuten lässt – darum, dass alle Daten der per USB erkannten BMS aggregiert und in einer neuen zentralen „BMS-Instanz“ namens „Aggregate Batteries“ zusammenfasst werden, sodass Venus OS endlich über alle Batteriepacks bzw. dessen Eigenschaften bis auf Zellebene (Min./Max. Cell Voltage) Bescheid weiss:

Zusätzlich lassen sich in der zugrundeliegenden Config-Datei noch zig sinnvolle Einstellungen vornehmen, um das Regelverhalten beim Laden/Entladen zu beeinflussen. Juhu!

Um alle sechs Batteriepacks mit den Multiplus Invertern zu „verheiraten“, habe ich DC-seitig eine neue Kupferbusbar mit einem Querschnitt von 600mm2 angefertigt, welche genug Anschlusspunkte (mit M8-Aufnahmepunkten) – auch für Erweiterungen – besitzt und so konstruiert ist, dass sie perfekt in meinen Kabelkanal passt und von beiden Seiten passend „bestückt“ werden kann. Von der linken Seite unten mit den Batteriepacks und auf der rechten Seite oben mit den Multiplus und weiteren Komponenten (z.B. Stepdown-Converter). Man beachte die platzsparend integrierten insgesamt sechs blauen 200A Megafuses von basba (externr Link) – pro Multiplus 10000 sind zwei Sicherungen notwendig:

AC-seitig wurde ein neuer Unterverteiler neben den Multiplus installiert, um mit den dort eingebauten 40A-Leitungsschutzschaltern an zentraler Stelle sowohl die AC-In- als auch die AC-Out-Seite bedienen zu können.

UPDATE VOM 23.01.2023: Alex hat mich per Kommentar richtigerweise darauf hingewiesen, dass beide „GND“ von „Netz“ (Zuleitung oben links im Bild) und „Haus“ (Zuleitung oben rechts im Bild) in meinem Fall nicht miteinander verbunden werden dürfen, da sonst ein Ground-Loop erzeugt wird. Ich habe direkt mal die andere Seite im Schaltschrank gecheckt, und hier war die GND-Verbindung in Richtung „Haus“ terminiert. Hat also grundsätzlich gepasst und es gab keinen Loop. Damit es eine sauberere Lösung wird, habe ich jetzt in der neuen Unterverteilung diese Seite ebenfalls terminiert und mit „NO LOOP“ gekennzeichnet, siehe nachfolgendes Bild:

UPDATE ENDE

In dieser Unterverteilung hängen dann noch weitere DC-Sicherungen inkl. Step-Down-Converter, um die knapp 60V Systemspannung an dieser Stelle auf 5V herunterzutransformieren – für den Rapberry Pi und den USB-Hub. Perspektivisch wird hier noch eine dicke 10mm2-Leitung erweitert, um entsprechende Komponenten im Netzwerkschrank sukzessive per 12/24V-Stepdown auch direkt und damit ausfallsicher über die Batteriepacks versorgen zu können (z.B. Intel NUC, QNAP HDD-Gehäuse, FritzBox, etc.).

Geschlossen sieht es dann noch etwas sauberer aus:

Erster Hardcore Entladetest

Um das System auf Herz und Nieren zu testen, habe ich dann einen mehrstündigen Entladetest mit bis zu 24kW gefahren. Nach einer gewissen Zeit haben sich die Multiplus 10000 dann naturgemäß erwärmt und die Leistung auf „nur“ 340A bei 60V Systemspannung reduziert, was immerhin noch knapp 20kW entspricht – da waren die Batterien aber auch schon auf 12% SoC runter:

Erwärmt haben sich die Batteriepacks dabei unmerklich auf der Außenseite:

Im Inneren der Batteriepacks ist die Temperatur (gemessen durch Temperatursensoren der einzelnen BMS) jedoch auf bis zu 38 Grad angestiegen. Wobei die Zellen vermutlich noch kühler geblieben sind und die Wärme primär von den anderen Komponenten (BMS, DC-Leitungen, Busbars bzw. deren verschraubte Übergänge zu den Zellen) ausging.

Die Multiplus sind dann auch über 35-40 Grad warm geworden:

Und selbst die 70mm2 Leitungen haben sich trotz der „Dopplung“ an den 10000er Multiplus ein gutes Stück erwärmt:

Insgesamt sind jedoch alle Parameter in den erwarteten Grenzen geblieben, sodass die Anlage in den „Normalbetrieb“ übergehen kann. Eine Nachmeldung beim Netzbetreiber wird dann bald folgen, wobei das dann hoffentlich einfacher abläuft als noch bei der Erstanmeldung, über die ich im Blogpost Operation Hausspeicher – Netzanmeldung scheitert erstmal und klappt mit Nachdruck doch noch! berichtet hatte.

Neues Batteriepack-Design

Ich habe mich ja für 18 Zellen pro Batteriepack entschieden, nachfolgend werde ich aber teilweise zwischen 16s und 18s Konfiguration hin- und herspringen. Ich schreibe dann dazu, welche Maße zu welcher Batteriekonfiguration gehören.

Insgesamt habe ich versucht zum zuletzt hier vorgestellten Design etwas Platz einzusparen und gleichzeitig die Stabilität zu erhöhen, insbesondere was die „Kompressionsbeständigkeit“ der Zellen angeht. Entsprechend wurden Siebdruckplatten mit verschiedenen Dicken (zwischen 12 und 30 mm) hergenommen.

Insbesondere muss man bei den mit 12mm wirklich dünnen Seitenplatten schon sehr akribisch auf exakt symmetrische Bohrungen zwecks späterer Verschraubung achten, damit die Siebdruckplatten nicht seitlich „aufplatzen“.

Dabei ergeben sich für den gesamten Batteriepack am Ende die Maße:

16s-Variante: 374x262x700mm BxHxT

18s-Variante: 374x262x775mm BxHxT —> 7,5cm „länger als die 16s-Variante (gerade auch nochmal mit dem Meterstab sicherheitshalber nachgemessen -> Passt)

Folgende Siebdruckplatten habe ich dabei für die 18s-Konfiguration – wie gehabt bei auproteczuschnitt.de (externer Link) – bestellt:

Damit es einfacher ist, habe ich in nachfolgender Excel-Datei nochmal alle Maße der Bretter für eine 16s- und 18s-Konfiguration vermerkt. Über hinterlegte Formeln werden die Maße teilweise neu berechnet, wenn ihr Parameter anpasst: ESS Batteriepack Maße export (74 Downloads)

Und hier noch die Bohrpunkte zwecks Zusammenschrauben der einzelnen Platten:

Zum Zusammenschrauben habe ich wieder Spax Schrauben 4,5 x 50 mm 200er Pack (Affiliate-Link) genutzt. Alle Details dazu im Blogpost Operation Hausspeicher – Batteriepack-Gehäuse vorbereiten.

In meinem Fall musste ich seitlich auf jeden Millimeter achten, da ich sonst nicht zwei Packs nebeneneinander hätte installieren können. Wer hier kein Platzproblem hat und sich diesen unnötigen Symmetriestress sparen möchte, dem würde ich 15mm-Platten empfehlen (statt der 12mm-Platten). Entsprechend müsst ihr die Maße der restlichen Platten anpassen…

Für das vordere „Fach“ für JBD-BMS und NEEY-Balancer habe ich insgesamt knapp 1cm als „Puffer“ nach vorne eingerechnet. Das passt perfekt. Bei der alten Version des JBD-BMS (das mit dem runden Trennschalter) könnte der Platz jedoch nicht ganz reichen. In diesem Fall am besten das gesamte Batteriepack einen Zentimeter verlängern.

Soviel erstmal vorab, was die Maße des neuen Batteriepack-Designs angeht. Hier habe ich schon viele Anfragen erhalten und mit den hier vorgestellten Infos ist dieses Thema denke ich erstmal vom Tisch. In den folgenden Blogposts geht es dann an die Installation der Komponenten – inkl. passender 3D-Druckmodelle für die Gehäuse.

Und noch abschließend die Frage: Wie findet ihr die fertige Gesamtlösung? Was hättet ihr besser/anders gemacht?

Loxone im Einsatz? Dann schau dir unseren LoxKurs an und profitiere von unserem Wissen!

Verpasse keine Inhalte mehr! Trage dich in den Newsletter ein und folge uns auf Facebook.

Was ist ein Affiliate-Link? Wenn du auf einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich vom betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision, was mich u.A. bei den laufenden Kosten den Blogs unterstützt. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Jörg

hat meintechblog.de ins Leben gerufen, um seine Technikbegeisterung und Erkenntnisse zu teilen. Er veröffentlicht regelmäßig Howtos in den Bereichen Smart Home und Home Entertainment. Mehr Infos

74 Gedanken zu „Operation Hausspeicher – 100kWh mit neuem 18s-Batteriepackdesign“

  1. Was soll man sagen? Extrem durchdachte und saubere Lösung. Die Teile für die schöne Box werden nun bestellt! Dank Jörg, für diese wieder extrem gelungene Zusammenfassung 🙌🏻

    1. Hi HansKlaus,

      dazu muss ich die Fusion-Datei erstmal „entrümpeln“. Hat aktuell 80MB, da ich einige externe Objekte (z.B. Batteriezellen) importiert habe, die ultra viel Speicherplatz fressen. Bitte noch etwas Geduld…

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Hallo,
      Das sieht sehr gut aus. 👍
      Deine Busbar Lösung gefällt mir. Kannst Du das genau erklären wie Du das gemacht hast?

      Viele Grüße
      Ingo

    3. Hi Ingo,

      danke! Dazu wird es demnächst einen eigenen kleinen Blogpost geben… Vorab: Habe es ähnlich gemacht wie vor einer Weile hier beschrieben: Operation Hausspeicher – Busbar-Verteiler selbst bauen

      Aufgrund der puren Größe und der damit verbundenen Notwendigkeit erhöhter Stabilität habe ich nun jedoch zusätzlich auf Siebdruckplatten als Trennelemente gesetzt.

      Spannend war für mich diesmal insbesondere, dass ich die Kupferbusbar selbst verzinkt habe. War echt funny – Details bald im Blog.

      Viele Grüße
      Jörg

  2. Schon krass was geht wenn Geld keine Rolle spielt! Was ist mit Kennzeichnung für Einsatzkräfte und Brandschutz? Ist ja schon eine erhebliche Energiequelle und sicher gibt es da auch Obergrenzen wenn es sich um einen Raum in einem bewohnten Haus handelt.
    Spannend aufjedenfall

    1. Hi Deepblue,
      am Schaltschrank habe ich bereits entsprechende Hinweise angebracht. An den Batteriepacks macht das aber auch Sinn – bin ich voll bei dir. Dem Thema werde ich direkt einen eigenen kleinen Blogpost widmen mit Vorlagen. Danke für deinen Input!

      In diesem Kontext werde ich dann auch meinen global-zentralen Ein/Aus/Umschalter vorstellen, mit dem sich die gesamte E-Installation im Haus inklusive Multiplus bequem schalten lässt – und eben auch im Notfall mit nur einem Drehen am Schalter alles komplett stromlos schalten.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Hi. Bin über dein Direktvermarktungsvideo auf deine Seite gekommen. Interessanter Blog und schöne Umsetzung beim ESS.
      Hast du dir auch Gedanken bzgl Aufstellungsort gemacht? Schaltschrank und Dach ist ja meistens nicht im Heizungs Keller. Wir hätten die Möglichkeit alles in ein kleines Kaltdach zu stellen. Ist zwar nur fummelig eng zugänglich aber hätte am wenigsten Verluste. Heizungs Keller ist übersichtlich, sauber und leicht zugänglich, aber mich würde interessieren wieviel Prozent Verluste mehr entstehen.

    3. Hi Manuel!

      Beim Installationsort hatte ich jetzt leider nicht so die große Wahl. Technikraum oder Technikraum… :D
      Einen Dachboden gibt es nicht da fast Flachdach (7° Neigung) und einen Keller wollte ich zum Zeitpunkt der Bauplanung nicht.
      Da der zentrale Schaltschrank aber auch im Technikraum steht, passt das dennoch super.

      Die geringsten Leitungsverluste hast du nämlich auf DC-Seite, wenn du einen „normalen“ AC-Wechselrichter – wie bspw. ich von SolarEdge – nutzt. Denn hier hast du Stringspannungen von 800V bis max. 1000V und dadurch vergleichsweise geringe Stromstärken von max. 10-15A. Bei einem gängigen Leitungsquerschnitt von 6mm2 bei PV-Kabeln hast du hier trotz langer Wege zwischen PV-Panels und AC-Wechselrichter bei einer durchschnittlicher PV-Leistung (bringt ja selten das Maximum) nur um die 1-2% Verlust. Auf der anderen Seite sind die Verluste auf AC-Seite (gewöhnlich ja 230V und damit geringer als die DC-Strinspannung) sogar höher, wobei man die Leitungsverluste je nach Kabelquerschnitt (z.B. mind. 10mm2) auch auf wenige Prozent eingrenzen kann. Müsste man im Einzelfall einmal direkt mit den Wegstrecken über einen passenden Onlinerechnung durchspielen, aber so erstmal meine grobe Einschätzung dazu.

      Von einer Installation unterm Dach würde ich insgesamt eher abraten, es sei denn man bekommt die enorme Hitze abgeführt, die von PV-Wechselrichter und Batterie-Inverter ausgehen. Das ist selbst in meinem Technikraum (EG) im Sommer schon nicht ohne. Am besten wäre ein Keller – aber wie vorhin bereits gesagt – den wollte ich damals nicht.

      Viele Grüße
      Jörg

  3. HAllo Jörg

    Richtig cool was du da gebaut hast!
    was mich allerdings dann doch Interessiert auch wenn es mich eigentlich nichts angeht wäre wie hoch dein Hausverbrauch denn so ca ist?
    100 Kw/h zu speichern macht ja denke ich mal nur sinn wenn der Verbrauch dementsprechend hoch ist?
    oder ist der 100 Kw /h speicher um dann über Direktvermarktung ins Netz ein zu Speisen ?
    Für den Winter wäre hier auch ein flexibler Stromeinkauf zu Überlegen ?

    Oder findest du es einfach nur geil ? ;_))))

    Gruss
    Gerhard

    1. Beides! :)

      Wir haben einen Hausverbrauch (inkl. E-Auto) von etwa 10-12 MWh/Jahr. Dafür wäre der Speicher aber sicher auch noch überdimensioniert, auch wenn ich öfter mal den Tesla nachts aus dem Hausspeicher komplett laden möchte.

      Direktvermarktung kann ich hoffentlich ab März machen, korrekt. Warte nur noch auf den RLM-Zähler von Solandeo. Zu dem Thema hatte ich erst eine YT-Session mit Ralf, in der wir auf verschiedene Szenarien eingehen, was dabei so möglich ist. Siehe hier: Operation Direktvermarktung – 10.000€ PV-Ertrag pro Jahr möglich?!

      Bei den absehbar weiterhin hohen Börsenstrompreisen – insb. bei zeitlich optimierter Einspeisung über den Hausspeicher – sehe ich auch gute Chancen, dass sich der große Speicher realtiv schnell bezahlt machen könnte. Wir werden sehen…

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Und natürlich schwingt eine gewisse Faszination und der Spaß auch mit, das alles in dem Maßstab selbst zu konzipieren und aufzubauen.

      PPS: Bitte künftig die korrekte Einheit „kWh“ nutzen. „kW/h“ ist etwas ganz anderes – bspw. im Kontext beim „Hochfahren“ von Kraftwerken, die in einem gewissen Zeitraum eine Leistungsänderung durchlaufen.

  4. Hallo Jörg,
    ich weiß nicht, ob der Link für das Holz auch ein „Sponsor“-Link ist..? Ich glaube aber, dass dies nicht der Fall ist. Deswegen hier noch ein Quelle für das Holz des Gehäuses: TOSIZE (https://www.tosize.de). Es war bei mir im Vergleich zu Auprotec etwas günstiger und es wurden keine Portokosten berechnet. Schnelle Lieferung, exakter Zuschnitt und kam gut verpackt bei mir an.
    VG Christof

    1. Hi Christof,

      dank! Immer her mit deinem Link! Auch wenn mein Link ein Affi-Link gewesen wäre – kein Stress.

      Was hast du insg. gezahlt? Und für welche der diversen erhältlichen Platten hast du dich entschieden (und warum)?

      Viele Grüße
      Jörg

    1. Hahahah, woher weisst du das blos… Freu mich schon auf dieses Projekt.

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Ah, du hast es anhand der lila Druckteile auf dem Batteriepack erkannt… 😂

    1. Die mitgelieferten gelben Kunststoffplatten mit 0,5mm Stärke – sowohl auf der langen als auch auf der kurzen Seite der Zellen. Sieht man auf den Bildern auch ansatzweise…

      Grüße
      Jörg

  5. Sehe ich das richtig, dass deine Batterien beim Plus an der Batterie mit 200A abgesichert sind und nochmal am Plus der Busbar? Gibt es dafür einen Grund, würde eine Sicherung nicht reichen?

    1. Jap, 200A auf auf der Plus-Seite der Batterie verbaut. Laut Victron Vorgabe muss zwischen Busbar und jedem Multiplus zusätzlich noch eine Sicherung rein, sofern mehr als ein Multiplus installiert ist. In meinem Fall pro Multiplus-Anschlussterminal jeweils eine 200A Megafuse. Thats the Victron-Law…

      Viele Grüße
      Jörg

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Das nennt sich selektiv-redundante Absicherung und habe ich bspw. auch bei vielen lasthungrigen Kfz-Projekten so gemacht : lieber fliegen 2 Sicherungen als 0 – wenn eine nicht schnell genug „trennt“.

      Ich war sogar so frei und hab auch die dicken Minus-Leitungen abgesichert, da Fehlströme bspw. auch durch externe Komponenten oder beim E-Schweißen auf die Elektronik/Elektrik durchschlagen können …

      Bei Komponenten im 4stelligen €-Bereich ist eine zusätzliche Sicherung für 100€ immer „billiger“ als der vermeintliche Neukauf im Fehlerfall…

    3. True. Wobei man – aus bereits vielfach in Kommentaren diskutierten Gründen – bei Victron u.U. schon aufpassen muss, wenn man die Minus-Seite mit einer Sicherung ausstattet. Im Zweifelsfall holen sich die Multis über eine andere GND-Leitung (z.B. per USB angeschlossenes BMS mit fehlender galvanischer Trennung) die Verbindung und die schwächste Komponente im System schmirgelt ab…

      Details dazu auch im Blogpost Operation Hausspeicher – Multiplus per USB-Isolator schützen.

      Viele Grüße
      Jörg

  6. Wow – Hut ab. Freue mich sehr für dich dass das nun so hingehauen hat! Und die Anschluss-Leiste für den NEEY ist eine schöne Lösung! hast du nun einen NEEY pro Pack?

    1. Hi Uli,
      vielen Dank! Weiss man erst recht zu schätzen, wenn man das alles selbst gebaut hat. Einfach irrer Aufwand…

      Wollte eigentlich keine NEEY einbauen, habe es dann aber doch bei jedem Pack gemacht. Primär, um A/B/C/..-Tests (mit verschiedenen Settings) machen zu können und Erfahrungen zu sammeln, ob permanentes Topbalancing sinnvoll/notwendig ist. Da gehen die Meinungen ja komplett auseinander…

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Ich wollte eigentlich nur ein initiales Balancing mit dem NEEY machen und ihn dann verkaufen. Und irgendwie ist er halt drin geblieben. ich finds ganz gut – das Balancen des JBD hat mich nicht so recht überzeugt ;)

    3. Das JBD balanced halt im Vergleich zum NEEY grotten langsam. Kann funktionieren, wenn man dem BMS hin und wieder genug Zeit gibt (mehrere Stunden).

      Dabei müssen die Zellen schon gut voll sein und die Zellspannung mind. über 3,4V liegen. Darunter ist ein Balancing nicht sinnvoll.

      Ich starte das Balancing bspw. erst bei 3,45V und in diesem Kontext halte ich die vergleichsweise hohe Ladespannung, die dann fürs Balancing notwendig ist, auch nur für max. 3 Stunden, um die Zellen auf Dauer nicht unnötig zu belasten. Und dieser vergleichsweise geringe Zeitraum ist doch recht wenig für die läppische Balancingleistung von 160mA des JBD-BMS.

      Der NEEY macht einem das Balancingleben mit bis 4A schon ein gutes Stück einfacher. Fire and forget, wobei er im „Standby“ laut Specs auch nur knapp 1W frisst. Kann man verkraften, auch wenn er dauerhaft zugeschaltet ist.

      Insgesamt hat sich meine Einstellung zum permanenten Top-Balancing etwas gewandelt. Bin mittlerweile echt ein Fan vom NEEY geworden, da man durch eine leicht höhere Ladespannung einfach nochmal bissl was herauskitzeln kann, was die nutzbare Kapazität auf Batteriepackebene angeht.

      Viele Grüße
      Jörg

  7. Hi,

    interessant, wie willst Du aber die 10.000 zugelassen bekommen? Nach meiner Kenntnis hat doch bisher nur der 3000er und 5000er ein VDE Zertifikat zum Betrieb am Netz?

    Es wurde zwar mehrfach versprochen, aber ich habe noch nirgends etwas gelesen, das die 8000, 10000 etc. nun zulässig sind?

    https://www.victronenergy.de/upload/documents/Certificate-ESS-Germany-VDE-AR-N-4105-2018-11-MultiPlus-II-48V-3kVA-(GX)-48V-5kVA-(GX)-24V-3kVA-(GX)-einheitzencertificat.pdf

    1. Hoffe noch auf eine zeitnahe Bereitstellung des Zeritifikat durch Victron. Muss eh auch noch bissl was verändert werden am Setup bis zur finalen „Nachmeldung“ – bspw. AC-PV-WR an AC-Out der MP inkl. passendem Frequenzshift bei Inselbetrieb etc.

      Rein technisch passt ja alles – auch bei den MP > 5000. Ansonsten eben noch die „Anti-Islanding Box“ nachrüsten – wobei ich da eigentlich keine wirkliche Lust drauf habe. Rein technisch völlig unnötig…

      Viele Grüße
      Jörg

  8. Hallo Jörg und Mitleser,

    deine BMS haben sicher auch externe Temperatur Fühler, wo und wie schliesst du die genau an?
    Die Batteriepacks sind Lüfterlos und lediglich über diesen Konvektionsgang gekühlt?
    Reicht das für BMS und die Zellen oder sollte man da besser noch sonstwas wie ein Temp. geregelten
    Lüfter vorsehen?

    VG Martin

    1. Hi Martin,

      pro BMS gibt es zwei externe Temperaturfühler mit ca. 30-40cm Zuleitung, die direkt nenen den Balance-Leads am BMS eingesteckt sind. Einen Fühler habe ich soweit es ging „nach hinten“ zu den Zellen gelegt und den anderen vorne direkt hinter den NEEY-Balancer gepackt.

      Aktuell setzte ich auf ein lüfterloses Design – das geht soweit gut. Bin gespannt auf den Sommer mit höheren Umgebungstemperaturen. Dann werde ich ganz evtl. (einen) Lüfter nachrüsten,
      um auch bei längerer Volllast (Stichwort Direktvermarktung) einen Temperaturpuffer zu haben – mal sehen…

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Zur Not kann ich direkt in die Frontplatte noch nen fetten Lüfter einbauen… Vorgesehen ist das nicht direkt – wirklich schwierig dennoch jedoch auch nicht.

    2. Der mitgelieferte Temperaturfühler (T-sense) vom Multiplus wird dann nicht benötigt, da der Multiplus die Daten vom BMS erhält, oder?

  9. Hi Jörg,
    Super Sache was du da macht!! Danke für deine Mühen!
    Frage zur dbus Geschichte, wie hast du den Batterien einzelne Namen vergeben? Ich komme nicht drauf.

    1. Hi Sebastian,
      gerne! Der Austausch hier bringt mich selbst auch meist ein Stück weiter. Win/Win also… 👊

      Einfach auf die gewünschte BMS-Instanz gehen im Venus OS Interface und dort „Name“ auswählen. Jetzt die Leertaste drücken und du kannst den Eintrag anpassen.

      Aktuell ist es jedoch so, dass die Änderung nach einem Systemneustart zurückgesetzt wird. Diese Einschränkung ist aber schon bei den Entwicklern adressiert, sodass das hoffentlich bald gefixt wird.

      Viele Grüße
      Jörg

  10. Hallo in die Runde.
    Wie habt ihr den kleinen Kippschalter in der Front an das BMS angeschlossen. Ich habe auch die neuere Version vo JBD bekommen muss man da was beachten? Da war doch was.
    VG Hartmut

    1. Ein Ein-/Ausschalter, der einfach in die +Leitung des BMS reingemogelt wird, funktioniert mit der neuen JBD-BMS-Version nicht mehr wie mit der alten (mit dem überstehenden runden Trennschalter). Aktuell gibt es dafür leider noch keine sinnvolle Lösung…

  11. Ich hätte mal eine Frage zum PE.
    Rein theoretisch und auch praktischerweise könnte das Haus doch weiterhin am originalen PE Punkt im Zähleranschlusskasten angeschlossen bleiben und nicht über zig Scheifen (Netzanschluss – MP AC-IN – MP AC-OUT – Hausverteiler), wie im Bild der Unterverteilung zu sehen.
    Der Multiplus selbst wiederum benötigt ja auch nur eine Schutzerde (AC-IN- und/oder -OUT und/oder dem
    Erdungspunkt am Gehäuse).
    Oder habe ich da einen Denkfehler?

    1. Hi Alex,
      mein zentraler Schaltschrank hängt PE-technisch direkt an der Potentialausgleichsschiene.

      Die Multiplus hängen einmal PE-seitig per 10mm2 an der Zwischenverteilung an der Phoenix-Klemme, welche zum zentralen Schaltschrank weitergeführt wird. Da ist also nichts doppelt oder sonstwie komisch angeschlossen.

      Man könnte sich lediglich überlegen die Multiplus jeweils nochmal direkt an der Potenialausgleichsschiene anzuschließen – ohne Umweg über den zentralen Schaltschrank…

      Viele Grüße
      Jörg

  12. Hallo Jörg,
    Danke für die schnelle Antwort.
    Bitte nicht falsch verstehen, ich wollte hier keine Bewertung über die sehr gute Ausführung Deiner Arbeiten abgeben, sondern mir geht es nur um den technischen Aspekt.
    Auf Deinem Bild sieht man den PE vom Netz kommend und zum Haus wieder gehen.
    Das PE-Netz sollte sternförmig bleiben, was man unbedingt vermeiden sollte, ist eine Erdschleife zu verlegen, was aber schnell passieren kann.
    Kann man in den Kommentaren Bilder anhängen? Dann könnte ich es kurz skizzieren.

    1. Ah stimmt. Du hast Recht! Der eine PE, der oben rechts in der Phoenix-Klemme hängt und in Richtung Haus geht, ist quasi eine „Schleife“ und müsste ausgesteckt werden… Richtig oder? Danke für deinen Hinweis!

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Genau, wenn der PE-Ring über die Unterverteilung die gleiche PE-Schiene als Quelle und Ziel hat, wäre es ein Ring.

    3. Hi Alex,
      habe dem Blogpost entsprechend ein Update verpasst – inkl. leicht überarbeiteter Unterverteilung…

      Viele Grüße
      Jörg

    1. Hab bisher ehrlich gesagt nicht darauf geachtet. Aber die Mittelplatte wird ja nur initial durch das Gummi auf die Zellen gepresst. Danach wird die Mittelplatte seitlich verschraubt und dann bräuchste man das Gummi eigentlich gar nicht mehr wirklich. Da die hintere und die mittlere Platte, welche die Ausdehnung der Zellen „aushalten“ müssen, nun 21mm stark sind (vorher 15mm), denke ich eigentlich nicht, dass hier viel passiert. Vorher mit den 15mm-Platten hat man nach einigen Monaten tatsächlich eine leichte Verformung gesehen.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Also hast du auch ein starres Gehäuse und hinderst die Zellen daran sich ausdehnen zu können.
      In einem anderen Forum wird gerade darüber diskutiert, ob eine starre Einhausung der Zellen wirklich gut ist.
      Man ist dort der Meinung, dass man den Zellen eher schadet, wenn sie sich nicht ausdehnen können.
      Ich habe da leider zu wenig Erfahrung. Meine Gehäuse sind auch starr (jedoch aus Metall).

    3. Hi Arndt,
      ja da gehen die Meinungen komplett auseinander. Jeder „glaubt“ etwas, niemand hat wirklich Langzeiterfahrungen – wie auch…

      Die Hersteller sagen explizit, dass man die Zellen mit x kg komprimieren sollte, um eine höhere Lebensdauer (mehr Vollzyklen) zu erhalten. Zu viel an Kompression kann den Zellen aber auch schaden und im schlimmsten Fall löst wohl das Überdruckventil aus. Das möchte man ja unbedingt vermeiden.

      Ich habe daher einfach mal den einfach zu realisierenden Mittelweg gewählt. Leichte Kompression durch das Gehäuse mit einem initialen SoC der Zellen um die 30%. Die Zellen dehnen sich dann beim ersten Ladevorgang bzw. beim Halten der Ladeschlussspannung von 3,65V etwas aus und so erhöht sich der Druck noch ein Stück weit – und bleibt dann bestehen, da sich die Zellen danach ja nicht wieder in diesem Maße zusammenziehen.

      Viele Grüße
      Jörg

  13. Moin Jörg
    Echt ein super Aufbau. Nicht nur technisch sehr interessant, auch von der Ästhetik her sehr schön ;-) Und wie immer sehr gut in Text und Bild dokumentiert. Da freue ich mich schon auf die weiteren Inhalte, die dazu kommen. Kann ich mir gut vorstellen, dass du die Gelegenheit gern beim Schopf gepackt hast, deine Anlage quasi ein 2. mal von Grund auf neu zu designen. Dann drücke ich dir die Daumen, dass Victron bald mit dem Zertifikat für die 10000er MPII aufwarten kann. Auf jeden Fall hat sich in meinen Augen die viele Arbeit echt gelohnt, auch wenn man es nicht immer (oder bei dir besser gesagt bis jetzt nicht) in bare Münzen umrechnen kann.

    Viele Grüße
    Sven

    1. Hi Sven,
      danke! Bin echt zufrieden damit, insbesondere weil ich echt ein enormens Platzproblem hatte und vieles quasi millimetergenau planen und dann auch genau so umsetzen musste. Angefangen von den größenoptimierten Batteriepacks über die im Kabelkanal integrierte Megabusbar und den gerade so übereinander passenden Multiplus bis hin zur zusätzlichen Unterverteilung direkt daneben.

      Jens von meineenergiewende hat mir vorhin erst gesagt, dass Victron die bisher fehlenden Zertifikate dieses Jahr noch an den Start fahren will. O-Ton Jens: „Die Zertifikate sind bis Q3 2023 versprochen“… Muss ich die Nachmeldung also etwas rauszögern. 😂 Bis alles wirklich 100%ig fertig ist, dauert es eh noch. Denn der PV-WR muss bspw. auch erst noch an AC-Out mit erweiterter Leistungsdrosselungsfunktion (geiles Wort) zwecks Inselbetrieb bei Netzausfall. Dazu auch bald mehr im Blog – auch ein eher wenig triviales Thema, zudem man nirgendwo vernünftige Informationen findet…

      Mal sehen, was einnahmetechnisch bei der kürzlich angemeldeten Direktvermarktung so geht – meine Ziele sind ja hoch gesteckt, wie im Video Operation Direktvermarktung – 10.000€ PV-Ertrag pro Jahr möglich?! ausgeführt. Das darf man alles vielleicht auch nicht zu ernst nehmen und ob es sich monetär wirklich auszahlen wird, weiss man wohl erst in ein paar Jahren. Aber auch schon bei unserem enorm hohen Eigenbedarf (insbesondere aufgrund des E-Autos mit 30k Laufleistung/Jahr), der jetzt zu über 90% durch die PV-Anlage + Hausspeicher gedeckt werden kann, ist das Einsparpotenzial enorm…

      Für mich so oder so die genialste technische Spielerei, die noch dazu einen täglich mess- und fühlbaren Mehrwert generiert. (Bis auf die letzten paar Tage – die Panels liegen voll mit Schnee… 🙈)

      Viele Grüße
      Jörg

  14. Hallo Jörg,

    starkes Projekt. Hat die Adapterplatte vom Neey auch eine technische Funktion oder dient sie lediglich als Übergabepunkt, um das Pack aufgeräumter erscheinen zu lassen? Irgendwie leuchtet mir der Sinn noch nicht ganz ein :).

    1. Hi Peter,
      die technische Funktion des Adapters ist doch primär, dass alle Komponenten an einer Stelle miteinander verbunden werden können. :)

      Hatte mir erst Phoenix Klemmen ausgesucht, diese hätte ich aber alleine schon platztechnisch nicht mehr im Gehäuse unterbringen können. Und die Lösung jetzt finde ich schon echt genial, da man sogar einen weiteren Connector hat, um von außen noch etwas anschließen zu können. In diesem Kontext hatte ich zuvor erstmal mit verschiedenen anderen Steckverbindungen experimentiert, was im Vergleich viel teurer war und dennoch eher semi gut funktioniert hatte.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Hallo Peter,

      da ich auch gerade an meinem Aufbau bin, das NEEY Adapter Board bzw. das baugleiche JK Transfer Board (externer Link) (gibt es auch recht günstig bei Lichtex) erlaubt es einfach nur eine Leitung zu den Batterien vom Board zu ziehen und dann am Board selbst das BMS als auch den Balancer anzuschließen. Zusätzlich wie Jörg beschrieben hat, könnte man auch den Balancer nach außen führen und optional hinzuschaltbar machen durch anstecken.
      Persönlich finde ich das eine sehr smarte Lösung, da man so einfach BMS oder aber Balancer austauschen kann ohne an die Verkabelung der Batterien gehen zu müssen. Leider habe ich bisher noch keinen brauchbaren Ansatz für einen 24 poligen Schalter gefunden um schnell den Sensorbaum von den Batteriezellen zu trennen. Hat hier jemand eine Lösung dafür?

    3. Hi Paul,
      ich habe das von dir angesprochene Board mal verlinkt. Hier ist noch ein zwei- oder dreipoliges Anschlussterminal drauf, was bei meiner Variante weggelassen wurde. Auch scheint bei deiner Variante dafür noch ein Kabelsatz mitgeliefert zu werden. Welche Spannung kann man hier abgreifen?

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Man kann auf das Board übrigens auch passende Pinheader aufstecken – ich habe anfangs diese 2,54mm Pinheader-Version (Aliexpress-Link) und diese 2,00mm Pinheader-Version (Aliexpress-Link) genutzt, da das Board insgesamt jeweils zwei Anschlussterminals in der jeweiligen Größe bestitzt. Damit kann man die zu verbindenden Komponenten schnell ein- und ausstecken, sofern man deren Leitungen an die Pinheader auflötet. Habe mich dann aber doch für das direkte Anlöten an die Pins des Boards entschieden, da es mit den zusätzlichen Steckern etwas fummelig wurde.

  15. Danke euch beiden für die schnelle Rückmeldung. Ich habe prinzipiell das gleiche Wago-Klemmen gemacht. Kannte die Lösung noch nicht. Beim nächsten Akku evtl. eine Option :)

    @Jörg: Funktioniert das bei dir denn stabil mit deinem BMS/Victron? Ich habe leider bei aktivem Neey-Balancer das Problem, dass mein Cerbo recht schnell eine low battery Fehlermeldung oder Überspannung wirft und das Laden stoppt. Meine Vermutung ist, dass dies von den vom BMS übermittelten Einzelzellspannungen kommt. Während des Balancingvorgangs wird ja die eine Zelle quasi vom
    BMS mit eigener Spannung + Kondensator angezeigt (meist damit > 3,8V) und die andere mit mit eigener Spannung – Kondensator (<2,6V).

    1. Hi Peter,
      funktioniert bisher perfekt.

      Ich kann aber auch beobachten, dass die vom BMS ausgelesenen Zellspannungen „hüpfen“, sobald der NEEY-Balancer loslegt. Hier springt die max. Spannung oft kurz über 3,65V und die min. Spannung unter 3,1V.

      Das BMS ist dabei so konfiguriert, dass es erst eingreift, sobald die eingestellten Grenzwerte (nach oben hin 3,65V) für mind. 10s überschritten werden. Und das klappt dann vom Timing her, da die gebalancten Zellen immer nur kurz für ca. 1s „peaken“.

      Und Venus OS greift auch nicht durch, da es auf DVCC (also externe Steuerung durch das BMS bzw. serial battery) steht und als Battery Monitor eben das BMS selektiert ist – bzw. „aggregate batteries“, welche alle erkannten BMS zu einer zentalen BMS-Instanz zusammenführt.

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Welche Kabelquerschnitte nutzt du als Verbindung hin zu den Zellen? Evtl. liegt hier auch ein Stück weit dein Problem? Ich setze 0,75mm2 ein.

  16. Sehr cool! schon beeindruckend und ich fühl mich mit nur 28kwh gleich klein und verspüre Nachholbedarf :)
    Magst du deine dbus-aggregate-batteries-Konfigruation verraten? Ich hab’s auf die schnelle drauf kopiert, meine drei MPPT eingetragen aber sehe im VRM noch nichts dazu.
    Und, mega-Blog, freu mich auf die nächsten.
    VG
    Christian

    1. Hehe,
      einmal angefangen, gibt es wohl meist nur eine Richtung… „Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!“ :DDD

      Mal vorab: Meine „/data/dbus-aggregate-batteries/settings.py“ sieht folgendermaßen aus:

      # Version 2.0

      NR_OF_BATTERIES = 6 # Nr. of physical batteries to be aggregated
      NR_OF_MPPTS = 0 # Nr. of MPPTs

      BATTERY_KEY_WORD = ‚com.victronenergy.battery.tty‘ # Key world to identify services of physical Serial Batteries
      BATTERY_NAME_KEY_WORD = ‚SerialBattery‘ # Key world to identify the name of batteries (to exclude SmartShunt)
      MULTI_KEY_WORD = ‚com.victronenergy.vebus.tty‘ # Key world to identify service of Multis/Quattros (or cluster of them)
      MPPT_KEY_WORD = ‚com.victronenergy.solarcharger.tty‘ # Key world to identify services of solar chargers (RS not tested, only SmartSolar)
      SMARTSHUNT_NAME_KEY_WORD = ‚SmartShunt‘ # Key world to identify services of SmartShunt (not tested)

      SEARCH_TRIALS = 10 # Trials to identify of all batteries before exit and restart
      READ_TRIALS = 10 # Trials to get consistent data of all batteries before exit and restart

      CURRENT_FROM_VICTRON = False # If True, the current measurement by Multis/Quattros and MPPTs is taken instead of BMS
      DC_LOADS = False # If DC loads with Smart Shunt present, can be used for total current measurement
      INVERT_SMARTSHUNT = False # False: Current subtracted, True: Current added
      OWN_SOC = False # If True, the self calculated charge indicators are taken instead of BMS
      CHARGE_SAVE_PRECISION = 0.0025 # Trade-off between save precision and file access frequency

      OWN_CHARGE_PARAMETERS = True # Calculate own charge/discharge control parameters (True) from following settings
      # or use them from battery driver (False)
      CHARGE_VOLTAGE = 3.45 # Constant voltage charge = this value * nr. of cells
      MAX_CELL_VOLTAGE = 3.5 # If reached by 1-st cell, the charger voltage is clamped to the measured value
      DISCHARGE_VOLTAGE = 2.9 # If reached, discharge current set to zero
      MIN_CELL_VOLTAGE = 2.8 # If reached, discharge current set to zero

      MAX_CHARGE_CURRENT = 350 # Max. charge current at normal conditions
      MAX_DISCHARGE_CURRENT = 450 # Max. discharge current at normal conditions

      MAX_CHARGE_CURRENT_ABOVE_CV1 = 30 # Reduction of charge current if the max. cell voltage reaches CV1
      CV1 = 3.5
      MAX_CHARGE_CURRENT_ABOVE_CV2 = 12 # Reduction of charge current if the max. cell voltage reaches CV2
      CV2 = 3.6

      LOGGING = 0 # 0: no logging, 1: print to console, 2: print to file

      Vielleicht hilft das ja weiter…
      So läuft es bei mir, aber habe das noch nicht so lange im Einsatz. Für Anpassungen/Verbesserungen der Werte bin ich – wie immer – offen.

      Wenn Werte in der Datei angepasst und gespeichert wurden, lässt sich der Dienst bequem mit diesem Befehl neustarten:
      „sh /data/dbus-aggregate-batteries/restart“ (ohne Anführungszeichen)

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Ich bin da jetzt echt kein Profi, was diese Erweiterung angeht. Habe ich auch nur installiert und fertig. Bei Problemen am besten einen Issue hier eröffnen: dbus-aggregate-batteries (Github-Link)

  17. Hallo Jörg.

    Ich bekomme das dbus-aggregate-batteries auch nicht ans laufen.
    Ich meine alle gemäß der Anleitung gemacht zu haben, bis auf: set chmod 744 for ./service/run and ./restart
    Was ist damit gemeint?

    Gruß Arndt

    1. Hi Arndt,

      ja die Installationsroutine ist für jemanden, der sowas nicht schon öfter gemacht hat, nicht so trivial – verstehe ich total. Verstehe jedoch nicht, warum der Ersteller einer solchen Anleitung nicht exakt die benötigten Befehle auflistet, sondern diese teilweise ohne anzuwendende Syntax niederschreibt. Aber anderes Thema…

      Eigentlich wollte ich das erst in einem neuen Blogpost einbringen, aber hier mal vorab, wie man dbus-aggregate-batteries lauffähig bekommt (copy&paste) inkl. Erläuterungen:

      Erstmal per ssh auf dem Venus-OS-Device einloggen. Bei mir z.B.:
      ssh root@192.168.3.11

      Dann alle Dateien als zip-File herunterladen:
      wget -P /tmp/ https://github.com/Dr-Gigavolt/dbus-aggregate-batteries/archive/refs/heads/main.zip

      Dieses Zip-File entpacken:
      unzip /tmp/main.zip -d /data/

      Die Dateien ins korrekte Verzeichnis schieben:
      mv /data/dbus-aggregate-batteries-main /data/dbus-aggregate-batteries

      Korrekte Systemberechtigungen setzen, damit das Addon seinem Dienst auch nachgehen kann (chmod 744 -> user / owner can read, write and execute):
      chmod 744 /data/dbus-aggregate-batteries/service/run
      chmod 744 /data/dbus-aggregate-batteries/restart

      Jetzt die settings.py öffnen und die gewünschten Einstellungen vornehmen:
      nano /data/dbus-aggregate-batteries/settings.py

      Die Datei settings.py danach mit „STRG + o“ speichern und mit „STRG + x“ verlassen.

      Die Datei r.local öffnen:
      nano /data/rc.local

      Am Ende dieser Datei folgenden Inhalt einfügen per Editor:
      ln -s /data/dbus-aggregate-batteries/service /service/dbus-aggregate-batteries

      Die Datei rc.local danach mit „STRG + o“ speichern und mit „STRG + x“ verlassen.

      Den kompletten Dienst neustarten:
      sh /data/dbus-aggregate-batteries/restart

      Ein kompletter Systemneustart ala „reboot“ tut natürlich auch nie weh…

      Bei wem es dann immer noch nicht klappt, der kann in der settings.py am Ende den Eintrag auf „LOGGING = 2“ anpassen.

      Der Inhalt des Logfile, welches primär erkannte Fehler protokolliert, lässt sich dann mit diesem Befehl ansehen:
      cat /data/dbus-aggregate-batteries/aggregatebatteries.log

      Wenn schon zu viel Schrott drinsteht, einfach das Logfile löschen:
      rm /data/dbus-aggregate-batteries/aggregatebatteries.log

      Und den kompletten Dienst nochmal neustarten:
      sh /data/dbus-aggregate-batteries/restart

      Danach wieder das Logfile konsultieren und ggf. ein „Issue“ im Github-Repo eröffnen.

      Viele Grüße und Erfolg
      Jörg

  18. Moin noch mal,

    weiter oben hattest du geschrieben, dass man das BMS nicht mehr mit einem externen Schalter ein/aus schalten kann. Das heißt aktuell sind die bei dir nur fake bzw vorbereitet, falls du doch noch über eine Möglichkeit stolperst?
    Weißt du was es mit den „SW+“ (Switch?) und „JR-EN“ (irgendwas mit enable?) Anschlüssen seitlich auf sich hat?

    1. Die Schalter sind aktuell leider noch Fake, korrekt. Wobei einen habe ich mal so angeschlossen, dass ich damit zumindest den NEEY-Balancer ausschalten könnte. Aber das ist im Grunde auch schon egal, da dieser im Standby weniger als 1W benötigt…

      Diese Switch-Funktion am BMS, von der du sprichst, ist glaube ich dazu da, um die Ladung zu unterbinden. Zumindest gibt es diese Funktion bei der neuen BMS-Variante…

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Danke für die Antwort.
      Eine Alternative wäre ja, einen entsprechenden Hauptschalter (48 v, 220 A, 13 € bei Am) einzubauen. Warum hast du dich dagegen entschieden? Eine manuelle Trennung ist deiner Meinung nach unnötig?
      Grüße

    3. Das würde nix helfen, da das BMS den selbst benötigten Strom zum „Arbeiten“ komplett über die Balance-Leads erhält, die an den einzelnen Zellen hängen.

      Darüber hinaus habe ich mich gegen einen zusätzlichen „Hauptschalter“ an jedem Batteriepack entschieden, da man den Anderson-Stecker im Bedarfs- oder auch Notfall vermutlich genauso schnell herausziehen kann wie den Not-Aus-Schalter physisch umklappen. Und beim ausgesteckten Anderson ist die Verbindung dann ganz ganz sicher getrennt. Einem Trennschalter würde ich da im direkten Vergleich ein Stück weniger vertrauen, wenn er auf „Off“ steht.

      Andersherum: Es gibt ja auch genug Leute, die bauen einen Not-Aus-Schalter pro Batteriepack ein, verzichten jedoch auf den Anderson-Stecker als wirkliches „Trennelement“. Das halte ich für unklug. Einerseits aus Wartungszwecken und andererseits aus Sicherheitgründen. Denn wenn das Teil schnell „raus“ muss (man weiss ja nie), ist so eine Steckverbindung absolut unersetzlich. Da fängt niemand an die Muttern zu lösen oder hat schnell genug einen passenden „Bolzenschneider“ oder Kabelschere zur Hand. Zumal das auch nicht ungefährlich sein kann – Stichwort Kurzschluss.

      Und insgesamt: Am besten jede unnötige Komponente weglassen, die eine Fehlerquelle darstellen kann. Keep it simple. Ist ja auch so schon komplex genug. :)

      Viele Grüße
      Jörg

      PS: Lasse mit mit guten Argumenten aber gerne auch vom Gegenteil überzeugen…

      PPS: Du schreibst ein 48V-Schalter… Das ist evtl. bereits auch schon kritisch im Bezug auf mögliche Lichtbögen, die beim Trennen unter hoher Last entstehen können. Denn spätestens das 18s-Pack arbeitet ja gewöhnlich bei über 60V. Und je höher die Spannung, desto weiter reichen die Lichtbögen bei identischer Stromstärke. Und wenn die „Löschkammer“ im Trennelement nicht passend dimensioniert ist, bleibt die elektrische Verbindung nach dem Ausschalten bestehen – unter enormer Hitzeentwicklung. Solange, bis der Trennschalter buchstäblich abraucht und hoffentlich irgendwann die Entfernung der Pole groß genug wird, sodass der „Lichtblitz“ erlischt – und bis dahin nicht bereits alles andere Feuer gefangen hat. Deshalb setzt man bspw. auch bestimmte Megafuses ein, die bis 70V ausgelegt sind und auf keinen Fall die „kleineren“ 24/30V-Varianten – eben aus dem selben Grund.

  19. Grüße dich.
    Hätte eine Frage bezüglich das aggregate Zusatzprogramm.
    Serialjk bms laufen bei mir bereits mit 2 Bänken.
    Hätte wie Lt. Anleitung Ordner erstellt und alles rein kopiert.
    Bin kein Experte im Linux daher sind mir 2 Sachen unklar.
    Die Freigabebefehle für chmod 744 für folgenden Ordner funktioniert bei mir nicht. Wie genau lautet die Befehlszeile?
    Und folgendes ist mir auch unklar.
    Warum steht /Service / Service , den Ordner gibt es nur einmal. Muss ich den Befehl so rein schreiben?
    -s /data/dbus-aggregate-batteries/service /service/dbus-aggregate-batteries into /data/rc.local

    Bedanke mich schon mal für deine Hilfe
    Lg
    Thomas

    1. Sorry ich denke ich habe in dem oberen Post meine Antworten bereits gefunden. Hat sich quasi erledigt :)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert